Die Gründungsjahre
Gegründet wurde der «Kremser Eislaufverein» 1949. Der inoffizielle Vorläufer des Klubs war schon ab 1946 unter den Fittichen von Vorwärts Krems, allerdings nicht als eigener Verein, aktiv.
Die Gründungsmitglieder waren: Dr. Robert Starkl, Ing. Walter Augustin, Walter Homolka, Hans Nachtnebel, Ingomar Götz und Adolf Welz
Auftakt mit selbstgefertigten Stöcken
Eine Eishockey-Ausrüstung ist noch heutzutage keine billige Angelegenheit, umso unerschwinglicher war sie natürlich in den Jahren als der KEV gegründet wurde. So leimten die Spieler die Stöcke eigenhändig zusammen und Kleidung schnorrten sie in Gneixendorf, wo Kanadier stationiert waren.
Wie ein Wunder wurde allerdings einmal Josef Racsko bestaunt, der gar mit einer «erbeuteten» Tormannausrüstung bei seinen Kameraden anrückte. Die KEV-Cracks der ersten Stunde verfügten zwar noch lange nicht über einen eigenen Platz, wohl aber über ein Vereinslokal, und zwar im Gasthaus Wandl (nachmals Grubmüller) auf dem Dreifaltigkeitsplatz. Der Wirt, der offensichtlich vom Können der neu entstandenen Mannschaft nicht so sehr überzeugt war, setzte für jedes erzielte Tor ein Viertel Wein aus. Nach einem 18 : 0 – Sieg der Kremser stellte er die «Prämienzahlung» dann allerdings ein.
Das erste Eis konnte der KEV auf dem ehemaligen Turnplatz bereiten. Dieser lag in etwa dort, wo sich heutzutage die Kunsteisbahn befindet. Die Eismacher konnten sich dabei stets einen Schlauch der Feuerwehr ausborgen, der allerdings einmal platzte. Dieses Missgeschick hatte freilich ungeahnte Folgen: Das Wasser rann nämlich bis zur benachbarten Eisenbahnunterführung, wo die Straße vereiste. Auf dem Platz selbst hatte man freilich keine gefrorene Unterlage zustande gebracht. Jahrelang diente der Tennisplatz hinterm Schutzdamm im Winter als Eisbahn. Auch dort musste aufgespritzt werden. Und so mancher Bub verdiente sich mit dem Reinigen und Glätten der Eisfläche einen Gratiseintritt. Als Kabinen dienten damals zwei alte Eisenbahnwaggons, die Musik wurde auf einem alten Plattenspieler erzeugt. Das Zuschauen bei Matches war übrigens nicht ungefährlich: Eine höhere Bande befand sich nur hinter den Toren, an den Seiten wurde das Feld lediglich durch schmale Holzlatten begrenzt.
Eröffnung der Kunsteisbahn
Nach der Eröffnung der Kunsteisbahn im Jahre 1963 brauchte man das Wetter nicht zu fürchten. Beim vorweihnachtlichen Schaulaufen war ein Großaufgebot an Stars angetreten. Das Publikum war begeistert. 25 Jahre später fragten sogar einige Besucher angesichts des ausgestellten Plakates von anno dazumal: «Wann ist denn dieses Schaulaufen?»
Persönlichkeiten
Originelle Typen gab und gibt es im KEV ebenso wie verdiente Funktionäre, deren Verdienste einfach nicht in Gold aufgewogen werden können. Drei Familiennamen, nämlich Racsko, Haiderer und Strasil, sind es freilich die auch über den Eishockeybereich hinaus in der Kremser Sportszene ein Begriff geworden sind. Ein Glücksgriff gelang dem KEV mit der Verpflichtung des finnischen Nationalspielers Pentti Hyytiäinen, womit der Höhenflug des Vereines in der zweithöchsten österreichischen Liga begann. Der blonde Nordländer, spielte nach seinem Engagement beim KEV auch noch bei mehreren Bundesligisten und sogar im österreichischen Nationalteam. Förmlich zerfranst hatte sich für den Verein der viel zu früh verstorbene Obmann Reinhold «Reini» Kosjek. Ob es nun galt, einen Sponsor aufzutreiben oder den Weihnachtsmann bei der Kinderfeier zu spielen, der Reini erledigte dieses wie jenes mit Bravour.
Tops und Flops
Außergewöhnliche Ergebnisse stehen natürlich auch in der Spielchronik des KEV. In schmerzlicher Erinnerung bleibt eine 0 : 22-Schlappe gegen Stadlau. Da denken die Fans schon lieber an den legendären 45 : 0 Kantersieg der Kampfmannschaft über Allentsteig zurück. Ebenso unvergessen bleibt ein 34 : 0 der Jugendmannschaft in Eisenstadt.
Apropos Tore: Noch immer Rekord sind 65 Volltreffer von Hannes Futterknecht während einer Saison.